Eisenmangel kann Schwerhörigkeit begünstigen
Wer schlechter hört als früher, sollte das nicht allein aufs Alter schieben. Wie Forscher der amerikanischen Pennsylvania State University bei der Auswertung von über 300 000 Krankenakten entdeckt haben, litten Patienten auffallend häufig gleichzeitig unter Hörstörungen und Blutarmut (Anämie) aufgrund eines Eisenmangels. Die Wissenschaftler vermuten, dass eine schlechte Durchblutung der Schnecke im Innenohr (Cochlea) die Schallempfindung stört und so das Gehör mindert. Stellt ein HNO-Arzt oder ein Hörgeräteakustiker eine Schwerhörigkeit fest, sollte man sich deshalb nicht nur ein Hörgerät anpassen, sondern vorsichtshalber auch seinen Eisenwert überprüfen lassen. Schuld an einem Mangel können zum Beispiel Geschwüre und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt oder die Einnahme von blutverdünnender Medikamenten sein. Wer wenig oder gar kein Fleisch isst, nimmt eventuell zu wenig dieses wichtige Spurenelements mit der Nahrung auf. Bestätigt sich ein Mangel, kann der Arzt zum Ausgleich ein Eisenpräparat verordnen. So lässt sich ein Fortschreiten der Schäden im Innenohr verhindern.
Quelle: Brigitte wir vom 12. Juni 2017