„Kinder wirken oft unaufmerksam“
Kinder, die schlecht hören, wirken oft in der Schule desinteressiert, weiß der Sinnes- und Sprachneurologe Daniel Holzinger.
Die Zahl der schwerhörigen Kinder ist von 4,2 Prozent auf 16 hochgeschnellt. Warum? Das hat viel mit der exakteren Messemethode zu tun. Wichtig sind die Folgen, wenn Kinder Hörstörungen haben. Zum Beispiel? Sie haben Probleme, Gruppengesprächen zu folgen, eingeschränktes Hören erfordert auch wesentlich mehr Energie, sodass diese Kinder so wirken, als hätten sie Aufmerksamkeitsprobleme. Sie ermüden rascher oder klinken sich aus dem Geschehen aus, um sich wieder erholen zu können. Das hat dann aber oft mühsame Folgen. Selbst Kinder mit „nur“ minimalen Hörstörungen gibt es eine deutliche Häufung von Klassenwiederholungen, laut US-Studien ist bei 37 Prozent eine erforderlich. Gründlich testen ist also sinnvoll. Absolut, man kann den Kindern gut helfen.
Quelle: Kronen Zeitung vom 27. Juni 2017